Das Smart Home wird in Deutschland immer beliebter. Hersteller werben damit, dass die intelligenten Häuser jährlich bis zu 55.000 Handgriffe einsparen. Doch was macht ein Smart Home aus und wo stößt es an seine Grenzen?
„Als Smart Home bezeichne ich ein Haus, dessen Beleuchtung, Beschattung und Temperaturregelung automatisch abläuft und aus der Ferne gesteuert werden kann“, sagt Guido Meiwald von der Firma „Elektro Ottmann“. Das Unternehmen aus Spalt in Mittelfranken ist seit Jahren auf den Verkauf von „Komplettsystemen“ spezialisiert. Die Grundausstattung dieser Systeme besteht stets aus der Sensorik und entsprechenden Raumelementen. Die Kommunikation zwischen Detektoren und Lampen, Jalousien oder der Heizungsanlage ist der Schlüssel effizienter Smart Homes. Darauf lassen sich individuelle Techniken aufbauen. Primär dienen diese Systeme dem Komfort des Eigentümers – sie können sich aber auch positiv auf die Umwelt auswirken. „Allein das Grundsystem kann im Idealfall eine Energiereduzierung von bis zu 30% bewirken“, erklärt Meiwald. Voraussetzung für dieses Level an Ersparnis ist jedoch eine intelligente Heizungsanlage, die heute noch recht selten ist.
Scheinbar grenzenlose Möglichkeiten: Smart Homes sind hochtechnologisch und können Geräte und Installationen autark koordinieren.
Hohe Kosten schrecken noch einige Interessenten ab
Ein „denkendes“ Haus klingt zunächst vielversprechend. Der Haken eines Komplettsystems ist jedoch der stolze Preis, der selten unter 10.000 Euro ohne Einbau startet. Besonders in älteren Gebäuden sollten die Kosten der Installation nicht unterschätzt werden. „Aktuell ist ein Smart Home noch Luxus, denn die Menge an hochwertiger Technik ist sehr teuer“, so Meiwald. „Ich muss hier viel investieren, bevor ich mir Zeit und dann Energie spare.“
Einzellösungen als mögliches Einstiegsmodell
Aber gibt es kostengünstige Alternativen, die mit mehr als nur Komfort bestechen können? Ja, sagt Heinrich Dillge. Der Smart-Home-Enthusiast rüstet seit mehr als fünf Jahren sein Haus stetig mit Einzellösungen aus. „Ich hatte in meiner Vergangenheit bereits beruflich viel mit Elektronik zu tun und kann deshalb das meiste selbst verbauen und verbinden“, sagt Dillge. So konnte er seine Kosten bisher auf unter 1.000 Euro halten und trotzdem mit intelligenten Steckdosen, automatisierten Jalousien und anderen Installationen Strom sparen. Und auch wenn den meisten Verbrauchern das technische Know-How für bestimmte Installationen fehlt, sieht Dillge viele Möglichkeiten, auch im kleinen Rahmen aufzurüsten: „Heutzutage kann ich durch Foren und Webseiten sehr schnell lernen, wie ich mein Zuhause smarter und effizienter mache“. Für ihn beginnt die Definition „Smart Home“ daher auch schon wesentlich früher, denn eine intelligente Hausautomatisierung startet beim ersten Gerät.
Einzellösungen als mögliches Einstiegsmodell
Aber gibt es kostengünstige Alternativen, die mit mehr als nur Komfort bestechen können? Ja, sagt Heinrich Dillge. Der Smart-Home-Enthusiast rüstet seit mehr als fünf Jahren sein Haus stetig mit Einzellösungen aus. „Ich hatte in meiner Vergangenheit bereits beruflich viel mit Elektronik zu tun und kann deshalb das meiste selbst verbauen und verbinden“, sagt Dillge. So konnte er seine Kosten bisher auf unter 1.000 Euro halten und trotzdem mit intelligenten Steckdosen, automatisierten Jalousien und anderen Installationen Strom sparen. Und auch wenn den meisten Verbrauchern das technische Know-How für bestimmte Installationen fehlt, sieht Dillge viele Möglichkeiten, auch im kleinen Rahmen aufzurüsten: „Heutzutage kann ich durch Foren und Webseiten sehr schnell lernen, wie ich mein Zuhause smarter und effizienter mache“. Für ihn beginnt die Definition „Smart Home“ daher auch schon wesentlich früher, denn eine intelligente Hausautomatisierung startet beim ersten Gerät.
Bezahlbare Basics: Bereits mit Sprachassistenten wie „Amazon Echo“ kann der Haushalt smarter werden – jedoch nicht nachhaltiger.
Es geht also um den gezielten Einsatz von intelligenten Geräten sowie dem eigenen Bewusstsein. Das Haus nimmt dem Besitzer nicht das nachhaltige Denken ab, sondern erleichtert es nur. Aber auch Dillge kennt die Grenzen eines Smart Homes, wenn es um das Thema Nachhaltigkeit geht. Die Einsparung von Energie- und Heizkosten ist ein positives Nebenprodukt von cleveren Lösungen. Im Bereich der Beschattung und Temperaturregelung gibt es „grüne“ Möglichkeiten. „Man darf sich aber nicht der Illusion hingeben, Smart Homes sparen massiv den hauseigenen Verbrauch ein – der Komfort liegt im Fokus“, führt Dillge aus.
Das Smart Home ist zukunftsträchtig
Sowohl Meiwald als auch Dillge sind jedoch davon überzeugt, dass Smart Homes die Zukunft sind. „Ob es die Fernsteuerung meines Hauses ist, der steigende Grad an Komfort oder die erhöhte Nachhaltigkeit: Es bietet viele Vorteile und wird deshalb in Zukunft zum Standard“, versichert Meiwald. Dillge geht sogar noch einen Schritt weiter: „Ich kann mir sogar eine komplett „smarte“ Stadt vorstellen, in der ein Haus nicht nur in sich autark läuft, sondern auch mit Versorgern von Strom und Heizöl kommuniziert. So kann jeder Teil der Stadt aufeinander abgestimmt und effizient laufen.“
Von dieser Idee sind die heutigen Städte allerdings noch weit entfernt. Wann Smart Homes tatsächlich für jedermann erschwinglich werden, und ob die Umwelt und die „Stadt von Morgen“ davon profitieren werden, bleibt abzuwarten.
von Tim Uhlendorf
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