top of page
  • gabrielschleehahn

Industrie 4.0 - Könnte so unsere Zukunft aussehen?

Aktualisiert: 1. Juni 2020

Autonome Fabriken, smarte Produkte und blitzschnelle Lieferung. Während die Maschine die schwere Arbeit macht, konzentriert sich der Mensch auf das Kreative. Aber kann dieses Wunschdenken wirklich einmal existieren?


Industrie 4.0 -Konzept der Zukunft.


Egal ob in Terminator, I-Robot oder Matrix. Hochintelligente Maschinen reißen die Weltherrschaft an sich und versklaven den Menschen. Dass die Maschinen uns Menschen irgendwann ablösen, wurde schon oft in Hollywood thematisiert und es hat sich jetzt zumindest teilweise bewahrheitet: Die Maschinen sind im Aufschwung und werden intelligenter. Allerdings wird es nicht zum Kampf zwischen Mensch und Maschine, sondern vielmehr zur Zusammenarbeit kommen.


Vor allem in der Industrie hat diese Kooperation Potenzial. Stellen Sie sich eine vollautomatische Produktionskette vor, in der intelligente Roboter untereinander kommunizieren, selbstständig Materialien beim Zulieferer bestellen und eigenständig Kundenwünsche umsetzen. Was abwegig klingt, könnte bald zum industriellen Alltag gehören. Stichwort: Industrie 4.0. Der Begriff aus der Hightech-Strategie der Bundesregierung wird oft auch als die vierte industrielle Revolution bezeichnet.


Die vierte industrielle Revolution besteht aus der Digitalisierung der Industrie. Sie wird oft als Industrie 4.0 bezeichnet.


Die vierte Industrielle Revolution


Bei dem Konzept von Industrie 4.0 steht ein Begriff im Mittelpunkt: Digitalisierung. Durch das Internet kommt es zu einer zunehmenden Vernetzung und Selbststeuerung der Produktionssysteme. Die Folge: Daten und Informationen werden besser ausgetauscht, wodurch die Systeme schneller und intelligenter aufeinander reagieren können. Bisher war die Zentralsteuerung üblich. Der Mensch sammelte die Daten und Informationen aus unterschiedlichen Systemen und nahm daraufhin Anpassungen vor. In Industrie 4.0 gibt es das nicht mehr. Die Maschine weiß durch den ständigen Austausch mit den anderen Systemen in Produktion und Vertrieb in Zukunft selbst, welche Anpassungen vorgenommen werden müssen.


Auch wird der Produktrohling selbst mit einem Smart-Tag ausgestattet sein, auf dem die benötigten Daten für die Produktion gespeichert sind. Der Rohling kann dadurch mit den Maschinen kommunizieren und wird so selbst aktiver Teil der Fertigung. Zugegeben, das Ganze klingt ziemlich nach Science-Fiction. Aber wie die Zukunft aussehen könnte, hat Adidas mit seiner Speedfactory schon gezeigt.


Wie funktioniert die Speedfactory?


Das Konzept der Speedfactory beruht auf drei Prinzipien. Zeitersparnis, Variabilität in der Produktion und Automatisierung von Herstellungsprozessen. Im Fokus des Projekts steht die Verkürzung von Transportwegen für unterschiedlichste personalisierte Produkte. Stellen Sie sich vor, Sie möchten einen neuen, personalisierten Laufschuh kaufen. Die Roboter in der Fabrik schweißen, nähen und kleben selbstständig das gewünschte Produkt zusammen und ersetzen so die Arbeiter in den Produktionsländern. Durch die lokale Produktion in der Speedfactory können Kundenwünsche sofort umgesetzt werden. Die Folge ist eine zeitnahe Auslieferung des Produkts. Der Transportweg, der im Normalfall fünf Wochen dauern würde, entfällt, sodass Sie ihren Sportschuh in wenigen Tagen nutzen können.


Das Modell Futurecraft M.F.G (Made for Germany) ist die erste Kollektion, die in der Speedfactory in Ansbach produziert wurde.


Allerdings wurde die Speedfactory 2019 aus organisatorischen Gründen nach Asien verlegt. Ein Fehlschlag war das Projekt aber nicht: ,,Die Speedfactory hat wesentlich dazu beigetragen unsere Fertigungsinnovation und -fähigkeit zu fördern“, meint Adidas-Vorstand Martin Shankland.


Was muss in der deutschen Industrie passieren, damit ein derartiges Projekt langfristig umsetzbar ist?


Um Industrie 4.0 erfolgreich umsetzen zu können, muss sich laut der deutschen Industrie- und Handelskammer noch einiges ändern. Zunächst muss für die Digitalisierung die Glasfaserstruktur weitreichend ausgebaut werden, um Sicherheit und Echtzeitkommunikation zu ermöglichen. Auch muss eine neue Sicherheitsarchitektur geschaffen werden, um neu entstehende Kommunikationswege zu schützen. Auf der Personalebene muss es ebenfalls einige Veränderungen geben. Zum einen erfordere der steigende Digitalisierungsgrad mehr Kompetenzen im IT-Bereich und außerdem muss den aktiven Mitarbeitern der Unternehmen die Angst vor dem Umschwung genommen werden. Die zunehmende Ausbildung von Fachkräften und Fortbildung ist demnach essenziell, wenn Industrie 4.0 in der Zukunft existieren soll.


Es wird sich zeigen, ob das Industrie 4.0 – Konzept der Bundesregierung in den kommenden Jahren realisierbar ist. Es besteht auf jeden Fall Handlungsbedarf.


von Gabriel Schleehahn





(Titelbild und Timeline wurden bei Adobe Stock unter der Nummer ADB111229019DE von Autor Garbiel Schleehahn gekauft. Credits: Coloures-Pic und Chris.)

43 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen
bottom of page